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Kommt die Rezession?

Diese Gemengelage stellt die Weltwirtschaft auf eine harte Probe. Schon seit Monaten erwarten Ökonomen eine globale Rezession. Denn Rezessionen sind fester Bestandteil eines funktionierenden Konjunkturzyklus. Sie lenken Ressourcen wie Geld und Arbeitskraft wieder dorthin, wo sie den meisten Nutzen stiften. In den letzten Jahren stemmten sich die Notenbanken immer wieder erfolgreich gegen rezessive Tendenzen. Aufkommende Probleme wurden mit billigem Geld zugeschüttet, die Volkswirtschaften machten es sich in einer kreditfinanzierten Wohlstandsblase gemütlich. Finanzkrise, Eurokrise oder Pandemie, das billige Zentralbankgeld löste scheinbar schnell alle Probleme. Jetzt kommt die Quittung, die Inflation läuft aus dem Ruder und die Zentralbanken müssen massiv gegensteuern. Dem Markt muss Liquidität wieder entzogen werden, die Party scheint erst einmal vorbei zu sein.

Rezession ist nicht gleich Rezession

Der Aufschwung und die Rezession stellen die Hauptphasen eines Konjunkturzyklus dar. Der Boom und der Tiefpunkt sind jeweils die Wendepunkte. Während einer Rezession schrumpft die Wirtschaftsleistung. Um diese zu messen, verwenden Ökonomen das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das BIP misst den Wert aller Dienstleistungen und Waren innerhalb einer Volkswirtschaft. Die Berechnung erfolgt quartalsweise oder auch für das Gesamtjahr. Ab wann sich eine Volkswirtschaft in einer Rezession befindet, kann man immer nur rückblickend feststellen. Wenn das BIP einer Volkswirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession. Allerdings ist Rezession nicht gleich Rezession. Für viele Ökonomen spielt auch der Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle. Ohne gleichzeitig steigende Arbeitslosigkeit ist in den USA noch nie eine offizielle Rezession verkündet worden. Wenn eine Rezession sehr lange anhält und schwerwiegende Folgen hat, sprechen Ökonomen von einer Depression. Aber in der Regel erholt sich die Wirtschaft bereits nach wenigen Monaten. Bei einer Depression dauert der Abschwung der Wirtschaft mehrere Jahre an.

Zu Beginn fallende Aktienkurse

Die Folgen einer Rezession sind kaum vorhersehbar. Je länger eine Rezession andauert, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen. Besonders betroffen ist der Aktienmarkt. Gerade zu Beginn einer Rezession korrigieren die Aktienmärkte häufig. Die Aktienkurse fallen auf breiter Front. Diese Phase birgt jedoch auch Chancen für aktive Anleger. Denn die niedrigen Börsenkurse bieten gute Gelegenheiten für den Einstieg oder den Ausbau eines bestehenden Investments. Denn viele Aktien sind währende einer Rezession attraktiv bewertet. Dabei gibt es Unternehmen, die der Krise und der Rezession trotzen. Vor allem Unternehmen mit Preissetzungsmacht sind in einer Rezession in der Lage, Preiserhöhungen über den Inflationseffekt hinaus durchzusetzen.

Interessante Einstiegsniveaus

Allen Rezessionen ist gemeinsam, dass die Aktienmärkte bereits vor dem Tiefpunkt der Konjunktur wieder ansteigen. Vor allem Value Aktien profitieren in einem Rezessionsumfeld. Solche Titel zeichnen sich durch ein stabiles Geschäftsmodell, eine starke Marktposition und eine hohe Preissetzungsmacht aus. Häufig finden sich solche Unternehmen im Bereich der Basiskonsumgüter und Versorger. Aber auch für Growth Aktien bieten sich gute Einstiegszeitpunkte. Denn Wachstumstitel geraten durch steigende Zinsen und eine Neubewertung der Kurse zu Beginn unter Druck. Hier bieten sich jetzt für langfristig orientierte Investoren wieder interessante Einstiegsniveaus. Untersuchungen zeigen, dass die Märkte im Schnitt rund 200 Tage oder etwa 7 Monate vor dem Ende der Rezession ihren Tiefpunkt erreichen. Eine Rezession war in der Vergangenheit oftmals ein hervorragender Einstiegszeitpunkt. Leider weiß man immer erst im Nachhinein, ob und wie lange man bereits in einer Rezession ist.

Rezession bietet eine Chance für den Einstieg

Anleger sollten also im jetzigen Krisenumfeld nicht den Fehler machen, dem Aktienmarkt vorschnell den Rücken zuzukehren. Grundsätzlich sollte eine Investition in Aktien immer langfristiger Natur sein. Ein gut diversifiziertes und ausgewogenes Depot wird auch eine Rezession gut überstehen. Anleger sollte diese Marktphase aktiv nutzen und nicht trotz, sondern wegen der Rezession investieren. Wer sich die letzten Jahre nicht dazu durchringen konnte in den Aktienmarkt einzusteigen, für den ist jetzt das Zeitfenster für den Einstieg geöffnet. Denn auch auf die Inflation hat eine Rezession einen positiven Effekt. Denn die Rezession frisst die Inflation. Durch das schwächere Wirtschaftswachstum bricht ein wesentlicher Inflationstreiber weg. Einen weiteren Anstieg über die derzeitigen Höchststände von 8 bis 9 Prozent halten die meisten Ökonomen mittelfristig für unwahrscheinlich. Trotzdem ist die Inflation gekommen, um zu bleiben. Analysten rechnen derzeit für die nächsten Jahre mit einer Inflation zwischen 3 und 5 Prozent. Damit bieten auch in der Zukunft Sichteinlagen oder Festgelder keinen Kapitalerhalt. Sachwerte wie Aktien bleiben damit alternativlos. Die Rezession bietet eine Chance für den Einstieg.    " ["post_title"]=> string(37) "Rezession – Eine Chance für Aktien" ["post_excerpt"]=> string(0) "" ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(33) "rezession-eine-chance-fuer-aktien" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-09-20 17:47:39" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-09-20 15:47:39" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(36) "https://portfolio-concept.de/?p=9430" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" }

Rezession – Eine Chance für Aktien

Inflation rauf – Wirtschaft runter, so lautet in der Zusammenfassung der kürzlich veröffentlichte Ausblick des Ifo-Instituts für die deutsche Wirtschaft. Ging man zu Beginn des Jahres noch davon aus, dass die Inflation nur ein kurzes Gastspiel geben würde, so setzt sich mittlerweile die Erkenntnis durch, die Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Für dieses Jahr rechnen die Münchner Ökonomen mit einer Teuerungsrate von 8,1 Prozent und im kommenden Jahr von 9,3 Prozent. Steigerungsraten, die vor einem Jahr für viele noch unvorstellbar waren, hinterlassen mittlerweile in den Brieftaschen der meisten Verbraucher ihre Spuren. Die nach wie vor restriktive Null-Covid-Politik der Chinesen stört weiterhin die globalen Lieferketten und der anhaltende Ukraine-Krieg lässt die Energiekosten explodieren. Die Notenbanken mussten reagieren, die Abkehr von der Nullzinspolitik war die Folge. Selbst die lange zögerliche EZB drehte an der Zinsschraube.

Kommt die Rezession?

Diese Gemengelage stellt die Weltwirtschaft auf eine harte Probe. Schon seit Monaten erwarten Ökonomen eine globale Rezession. Denn Rezessionen sind fester Bestandteil eines funktionierenden Konjunkturzyklus. Sie lenken Ressourcen wie Geld und Arbeitskraft wieder dorthin, wo sie den meisten Nutzen stiften. In den letzten Jahren stemmten sich die Notenbanken immer wieder erfolgreich gegen rezessive Tendenzen. Aufkommende Probleme wurden mit billigem Geld zugeschüttet, die Volkswirtschaften machten es sich in einer kreditfinanzierten Wohlstandsblase gemütlich. Finanzkrise, Eurokrise oder Pandemie, das billige Zentralbankgeld löste scheinbar schnell alle Probleme. Jetzt kommt die Quittung, die Inflation läuft aus dem Ruder und die Zentralbanken müssen massiv gegensteuern. Dem Markt muss Liquidität wieder entzogen werden, die Party scheint erst einmal vorbei zu sein.

Rezession ist nicht gleich Rezession

Der Aufschwung und die Rezession stellen die Hauptphasen eines Konjunkturzyklus dar. Der Boom und der Tiefpunkt sind jeweils die Wendepunkte. Während einer Rezession schrumpft die Wirtschaftsleistung. Um diese zu messen, verwenden Ökonomen das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das BIP misst den Wert aller Dienstleistungen und Waren innerhalb einer Volkswirtschaft. Die Berechnung erfolgt quartalsweise oder auch für das Gesamtjahr. Ab wann sich eine Volkswirtschaft in einer Rezession befindet, kann man immer nur rückblickend feststellen. Wenn das BIP einer Volkswirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession. Allerdings ist Rezession nicht gleich Rezession. Für viele Ökonomen spielt auch der Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle. Ohne gleichzeitig steigende Arbeitslosigkeit ist in den USA noch nie eine offizielle Rezession verkündet worden. Wenn eine Rezession sehr lange anhält und schwerwiegende Folgen hat, sprechen Ökonomen von einer Depression. Aber in der Regel erholt sich die Wirtschaft bereits nach wenigen Monaten. Bei einer Depression dauert der Abschwung der Wirtschaft mehrere Jahre an.

Zu Beginn fallende Aktienkurse

Die Folgen einer Rezession sind kaum vorhersehbar. Je länger eine Rezession andauert, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen. Besonders betroffen ist der Aktienmarkt. Gerade zu Beginn einer Rezession korrigieren die Aktienmärkte häufig. Die Aktienkurse fallen auf breiter Front. Diese Phase birgt jedoch auch Chancen für aktive Anleger. Denn die niedrigen Börsenkurse bieten gute Gelegenheiten für den Einstieg oder den Ausbau eines bestehenden Investments. Denn viele Aktien sind währende einer Rezession attraktiv bewertet. Dabei gibt es Unternehmen, die der Krise und der Rezession trotzen. Vor allem Unternehmen mit Preissetzungsmacht sind in einer Rezession in der Lage, Preiserhöhungen über den Inflationseffekt hinaus durchzusetzen.

Interessante Einstiegsniveaus

Allen Rezessionen ist gemeinsam, dass die Aktienmärkte bereits vor dem Tiefpunkt der Konjunktur wieder ansteigen. Vor allem Value Aktien profitieren in einem Rezessionsumfeld. Solche Titel zeichnen sich durch ein stabiles Geschäftsmodell, eine starke Marktposition und eine hohe Preissetzungsmacht aus. Häufig finden sich solche Unternehmen im Bereich der Basiskonsumgüter und Versorger. Aber auch für Growth Aktien bieten sich gute Einstiegszeitpunkte. Denn Wachstumstitel geraten durch steigende Zinsen und eine Neubewertung der Kurse zu Beginn unter Druck. Hier bieten sich jetzt für langfristig orientierte Investoren wieder interessante Einstiegsniveaus. Untersuchungen zeigen, dass die Märkte im Schnitt rund 200 Tage oder etwa 7 Monate vor dem Ende der Rezession ihren Tiefpunkt erreichen. Eine Rezession war in der Vergangenheit oftmals ein hervorragender Einstiegszeitpunkt. Leider weiß man immer erst im Nachhinein, ob und wie lange man bereits in einer Rezession ist.

Rezession bietet eine Chance für den Einstieg

Anleger sollten also im jetzigen Krisenumfeld nicht den Fehler machen, dem Aktienmarkt vorschnell den Rücken zuzukehren. Grundsätzlich sollte eine Investition in Aktien immer langfristiger Natur sein. Ein gut diversifiziertes und ausgewogenes Depot wird auch eine Rezession gut überstehen. Anleger sollte diese Marktphase aktiv nutzen und nicht trotz, sondern wegen der Rezession investieren. Wer sich die letzten Jahre nicht dazu durchringen konnte in den Aktienmarkt einzusteigen, für den ist jetzt das Zeitfenster für den Einstieg geöffnet. Denn auch auf die Inflation hat eine Rezession einen positiven Effekt. Denn die Rezession frisst die Inflation. Durch das schwächere Wirtschaftswachstum bricht ein wesentlicher Inflationstreiber weg. Einen weiteren Anstieg über die derzeitigen Höchststände von 8 bis 9 Prozent halten die meisten Ökonomen mittelfristig für unwahrscheinlich. Trotzdem ist die Inflation gekommen, um zu bleiben. Analysten rechnen derzeit für die nächsten Jahre mit einer Inflation zwischen 3 und 5 Prozent. Damit bieten auch in der Zukunft Sichteinlagen oder Festgelder keinen Kapitalerhalt. Sachwerte wie Aktien bleiben damit alternativlos. Die Rezession bietet eine Chance für den Einstieg.

 

 

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