Die jahrelange Niedrigzinspolitik der Notenbanken zeigt Wirkung. Die Zahl der Aktionäre steigt. In Deutschland gab es im Jahr 2020 so viele Aktionäre wie zuletzt im Jahr 2001 im Boom des neuen Marktes. Im vergangenen Jahr waren 12,4 Millionen Menschen in Deutschland in Aktien investiert, besaßen also Aktien, Fonds- oder ETF-Anteile. Immerhin jeder Sechste in Deutschland hatte damit Aktien, Aktienfonds oder Aktien-ETFs im Depot. Im Vergleich zu 2019 gibt es damit 2,7 Millionen oder 28 Prozent mehr Aktionäre. Besonders die junge Generation findet den Weg an die Börse. Bei den unter 30-jährigen gab es das stärkste Wachstum aller Altersgruppen. Fast 600.000 junge Erwachsene wagten sich im vergangenen Jahr auf das Börsenparkett. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 67 Prozent.
Beobachter vermuten als Grund für den Boom innerhalb der jungen Generation den Trend hin zur Geldanlage via App. Sie erleichtern Neulingen auf dem Börsenparkett den Einstieg in den Aktienhandel. Die Aktienanlage hat über das Smartphone die Hosentasche erreicht. Auch in den sozialen Netzwerken ist die Geldanlage in Aktien sehr präsent. Eine Vielzahl von online Foren und die Thematisierung durch Influencer sprechen gezielt die Jugend an. In den USA hat vor allem die Trading-App Robinhood eine jüngere Generation fürs Spekulieren an der Börse begeistert. Die kostenlose Broker-App hat bereits 22 Millionen Nutzer, im Schnitt jünger als 30 Jahre.
In der letzten Woche wagte Robinhood an der Nasdaq den Gang auf das Parkett. Es war einer der größten US-Börsengänge des Jahres. Dabei hatte Robinhood in einer ungewöhnlichen Aktion bis zu 35 Prozent seiner Aktien für eigene Nutzerinnen und Nutzer reserviert. Allerdings konnte die Aktie die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Die Aktien fielen beim Debüt um mehr als zehn Prozent auf 34 Dollar. Der Broker gilt als Treiber für das starke Wachstum von jungen Kunden im Aktienmarkt. Mit seinem Geschäftsmodell hat Robinhood die etablierte Branche unter Druck gesetzt. Der Broker nimmt keine Gebühren von Nutzern, sondern verdient an der Vermittlung ihrer Transaktionen. Der plakative Anspruch der Gründer liegt darin, den Finanzmarkt „demokratisieren“ zu wollen. Kritiker werfen dem Unternehmen jedoch vor, wie ein Glücksspielanbieter zu agieren und unerfahrene Nutzer zu spekulativen Anlagen zu verleiten. Vermutlich sind die unzähligen rechtlichen Baustellen der Grund dapür, dass der Börsengang weit hinter den Erwartungen zurückblieb.
Es bleibt zu hoffen das die steigende Zahl der Aktionäre nicht nur ein „Strohfeuer“ ist. Ähnlich hohe Zahlen wurden auch zur Jahrtausendwende in Deutschland erreicht. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 ging die Zahl der Aktieninvestoren in Deutschland bis zum Jahr 2014 zurück. Erst im letzten Jahr kam es dann wieder zu einem sprunghaften Anstieg. Trotz der positiven Zahlen ist die Aktie jedoch immer noch ein Nischenprodukt im Geldvermögen der deutschen Haushalte. Dieses ist mittlerweile auf ein neues Rekordhoch gestiegen und hat erstmals die 7-Billionen-Euro Schwelle überschritten. Allerdings sind davon nur 6,6 Prozent in Aktien und immerhin 11,1 Prozent in Investmentfonds investiert. Bargeld dagegen kommt auf einen Anteil von unglaublichen 40 Prozent. Damit sind 2.858 Milliarden Euro schutzlos der Inflation ausgeliefert. Diese liegt aktuell schon bei 3,8 Prozent, Tendenz steigend. Vermutlich nimmt die größte Geldvernichtung der letzten Jahrzehnte leise an Fahrt auf.
Glücklicherweise wollen nach einer aktuellen Umfrage 50 Prozent der Befragten künftig in Aktien und Fonds investieren. Allerdings haben nur die wenigsten der Befragten auch eine konkrete Vorstellung wie sie dieses Ziel umsetzen können. Wenn man Vermögen aufbauen oder die Versorgungslücke im Ruhestand schließen möchte, reicht es nicht aus einfach Aktien zu kaufen, möglicherweise noch den heißen Geheimtipp vom Kollegen oder besten Freund. Am Anfang muss vielmehr die Strukturierung des gesamten Vermögens eines Anlegers stehen. Ein Finanzplan, der nicht nur das liquide Anlagevermögen, also Zinsanlagen, Aktien oder andere Wertpapiere umfasst, sondern auch Immobilien, Ansprüche aus der gesetzlichen oder betrieblichen Altersvorsorge und andere Vermögensanlagen beinhaltet. Erst die Gesamtbetrachtung des Vermögens bildet eine Grundlage für die richtige Strategie.
Insbesondere die Risikoneigung der Anleger ist dabei von besonderer Bedeutung. Einfach unreflektiert in den Aktienmarkt einzusteigen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verlusten führen. Vorab muss überprüft werden, ob die vorhandene Vermögensstruktur überhaupt zu dem Anleger passt, ob sie angepasst werden muss, und in welcher Höhe ein Aktieninvestment sinnvoll ist. Erst danach sollte sich ein Anleger der eigentlichen Portfoliostruktur widmen. Hier besteht die Kunst darin, das vorhandene Vermögen sinnvoll und gut über die einzelnen Anlageklassen von Aktien, Anleihen und alternativen Investments zu streuen. Die optimale Diversifikation und Streuung über Branchen, Regionen und unterschiedliche Währungen ist entscheidend für den langfristigen stabilen Anlageerfolg. Sich einfach eine Handvoll beliebiger ETFs oder aktiver Investmentfonds ins Depot zu legen, reicht in der Regel auf Dauer nicht aus.
Ein zertifizierter Finanzplaner nimmt sich Zeit für die Strukturierung des Gesamtvermögens, die Feststellung der individuellen Risikoneigung und Ableitung der passenden optimalen Portfoliostruktur. Nicht ohne Grund wird in neutralen Vermögensverwaltertests der Portfoliostruktur eine besonders hohe Gewichtung beigemessen. Hervorragende Gesamtergebnisse erzielt ein Vermögensverwalter nur, wenn er in dieser Disziplin eine höchstmögliche Punktzahl erreicht. Wer in dieser Kategorie brilliert, sorgt dafür das sein Kunde mit hoher Wahrscheinlichkeit seine langfristigen Anlageziele erreicht und auch in Krisensituation das anvertraute Vermögen bestmöglich geschützt ist. Das Geheimnis erfolgreicher Geldanlage liegt in einer optimalen Portfoliostruktur. Portfolio Concept Vermögensmanagement hat den aktuellen Härtetest der Zeitschrift „Capital“ mit besten Ergebnissen, unter anderem im Bereich Portfoliostruktur, abgeschlossen.