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Goldener September bei den Aktien

 Nach der Konsolidierung an den europäischen Aktienbörsen Ende Juni, gelang es den Aktienindizes nicht sofort Ihren vorherigen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. Die geopolitischen Krisen im Juli und August verhinderten eine schnelle Kurserholung und führten zu einem Seitwärtstrend der Märkte.

Im September setzten die Märkte dann allerdings zum Spurt an. Dabei ist statistisch gesehen der September der verlustreichste Monat an den Börsen. Während es an der US-Börse seit 1962 im Durchschnitt um 0,67 Prozent im September nach unten ging, verlor der deutsche Leitindex seit 1959 im Durchschnitt knapp 2 Prozent. Dieses Jahr legte der Dax im September mit einem Plus von 6,4 Prozent mehr zu, als im Gesamtquartal mit +4,1 Prozent. Ein vergleichbares Bild zeichnete sich auch an den US-Börsen ab, nur dass die Leitindizes dort im Zuge des Kursanstiegs nachhaltig neue Allzeithochs erklimmen konnten. In Europa konnten die Indizes im September noch keine neuen Rekordstände erreichen. Ebenfalls sehr erfreulich gestalteten sich die Kursverläufe von Aktien in den Schwellenländern, wo der Aufwärtstrend seit Jahresbeginn unvermindert anhält und ebenfalls neue Bestmarken gesetzt wurden.

 Globale Wirtschaft wächst im Gleichschritt

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weiterhin sehr gut und bieten damit den Nährboden für weiter prosperierende Kapitalmärkte. Das ganze Jahr über schon stehen die Zeichen der Konjunkturindikatoren auf Expansion. Am IFO-Geschäftsklimaindex lässt sich dieses Bild exemplarisch ableiten. Dieser ist über die vergangenen Quartale stetig gestiegen und verharrt im September mit 115,2 Punkten auf hohem Niveau.

Betrachtet man die internationalen Pendants zum IFO, sowohl in den Industrieländern als auch den Schwellenländern, stehen auch hier die Zeichen auf Expansion. Dieser Gleichschritt im globalen Wirtschaftswachstum führt dazu, dass seit 2010 erstmals in allen großen Regionen der Welt steigende Unternehmensgewinne zu verzeichnen sind und unterstreicht gleichzeitig die Robustheit des aktuellen Konjunkturaufschwungs. Dieser Gleichschritt wird sich unserer Meinung nach auch in 2018 forttragen. Sollten exogene Schocks ausbleiben, sind die globalen Rahmenbedingungen für anziehende Unternehmensgewinne weiterhin sehr gut.

EZB vertagt sich

Die Verunsicherung an den Kapitalmärkten infolge der Rede von Mario Draghi im portugiesischen Sintra hielt bis Anfang September an. Die Markteilnehmer deuteten seine Aussagen zu Inflation und Konjunktur im Euroraum als Zeichen, dass eine Abkehr der EZB von Ihrer expansiven Notenbankpolitik schneller als erwartet eintreten könnte. Erst nach der EZB-Sitzung Anfang September ließen die Börsianer Ihre Bedenken hinter sich. Angetrieben durch positiv aufgenommene Kommentare des EZB-Präsidenten starteten die Aktien ihren jüngsten Kursanstieg. Entgegen der Erwartungen vieler Beobachter vertagte sich die EZB bezüglich der Ausgestaltung des laufenden Wertpapierankaufprogramms über 2017 hinaus. Der Wertanstieg des Euro sei eine Quelle der Unsicherheit für Wachstum und Inflation, hieß es als Begründung. Derzeit kauft die EZB für monatlich 60 Milliarden Euro Wertpapiere, das Programm läuft jedoch zum Ende des Jahres aus. Allein aufgrund von Engpässen einzelner Wertpapiere bedarf es einer Anpassung der EZB-Maßnahmen, die nun auf der EZB-Sitzung im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Prognostiziert wird eine sukzessive Reduktion der Käufe ab Januar 2018 nach amerikanischen Vorbild.

Euro bleibt stark

Die europäische Gemeinschaftswährung markierte zum Jahreswechsel seinen Tiefpunkt und gewinnt seitdem konstant an Stärke. Die vergangenen Monate bilden dabei keine Ausnahme. Beflügelt durch die Äußerungen Draghis Ende Juni notiert der Euro aktuell bei ca. 1,18 zum US-Dollar, ein Plus von ca. 11 Prozent seit Jahresbeginn. Entsprechend belastete die Währungsbewegung die Kursentwicklung der in US-Dollar denominierten Aktien und Anleihen in der Vermögensverwaltung.

Positive Wachstumsperspektiven in ganz Europa, nicht nur Deutschland, in Verbindung mit gesunkenen politischen Risiken, machen den europäischen Kapitalmarkt für globale Investoren wieder zunehmend attraktiv und lockt Kapital an. Eine stetige Verteuerung des Euro ist jedoch ein Belastungsfaktor für exportorientierte Länder und Unternehmen und könnte das Wirtschaftswachstum auf Dauer eintrüben.

Politische Immunität

Der Einfluss der Politik auf das Börsengeschehen war kaum spürbar. Dabei verfügten die politischen Ereignisse der vergangenen Monate durchaus über Brisanz. In der größten Volkswirtschaft Europas, Deutschland, fanden Wahlen statt, bei der große Überraschungen ausblieben. Dennoch ist es bemerkenswert wie Geräuschlos der Kapitalmarkt das Wahlergebnis zur Kenntnis genommen hat. Nordkorea interpretierte Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump als Kriegserklärung, nachdem das Land mehrere provokative Raketentests unternahm. Die globalen Aktien- und Rentenmärkte zeigten sich unbeeindruckt von der sich aufheizenden Kriegsrhetorik zwischen den USA und Nordkorea. Die Risiken eines ernsthaften Konflikts konnten jedoch am Goldpreis abgelesen werden. Dieser zog innerhalb von zwei Monaten um ca. 11 Prozent an. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Diversifikation wichtig ist und bestätigt uns darin, an unserem strategischen Goldinvestment festzuhalten, da das Edelmetall in Krisensituationen einen stabilisierenden Einfluss auf unsere Portfolios hat.

Positiver Trend in der Vermögensverwaltung setzt sich fort

Insbesondere unsere offensiven Portfolios konnten von der jüngsten Rallye an den Aktienmärkten überdurchschnittlich profitieren. Nicht nur die anhaltend hohe Aktienquote trug zu der guten Performance bei, sondern insbesondere die getroffene Aktienselektion, wie etwa die Deutsche Post (ca. +26 Prozent seit Jahresanfang), war, wie bereits in den vorangegangenen Quartalen, Performancetreiber. Dieses Ergebnis bestärkt uns, bei der Titelauswahl weiter den Fokus auf Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen und strukturellem Wachstum zu legen. Unserer Überzeugung nach, wird der Gleichschritt des globalen Wirtschaftswachstums die Aktienmärkte weiter stützen. Bärenmärkte mit Kursverlusten von über 20 Prozent traten in der Vergangenheit lediglich bei rezessiven Wirtschaftsentwicklungen auf. Davon sind wir derzeit weit entfernt, nicht zuletzt da die globale Konjunktur aktuell von einer noch breiteren Basis getragen wird, als in den vergangenen Jahren. Aufgrund dieses positiven Gesamtbilds der Weltwirtschaft, planen wir die Aktienquote weiter hoch zu halten. Dennoch wird auch dieser Aufwärtstrend keine Einbahnstraße sein, aber wir sehen etwaige Rücksetzer eher als Chance denn als Risiko. Der Einsatz von defensiven Mischfonds und absolute Return Ansätzen hat sich ebenfalls bewährt und wird von uns in diesem herausfordernden Zinsumfeld beibehalten. Wir meiden weiterhin Investments in Staatsanleihen, da wir das Chance-Risiko-Verhältnis weiterhin als unattraktiv einschätzen. Die Notenbankpolitik in Europa und den USA wird in den kommenden Monaten wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken, ebenso wie die für Europa richtungsweisende Regierungswahl in Italien Anfang 2018. Als Folge sehen wir das Risiko einer wiedererstarkenden Volatilität.

 

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Marktkommentar zum 3. Quartal 2017

Goldener September bei den Aktien

 Nach der Konsolidierung an den europäischen Aktienbörsen Ende Juni, gelang es den Aktienindizes nicht sofort Ihren vorherigen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. Die geopolitischen Krisen im Juli und August verhinderten eine schnelle Kurserholung und führten zu einem Seitwärtstrend der Märkte.

Im September setzten die Märkte dann allerdings zum Spurt an. Dabei ist statistisch gesehen der September der verlustreichste Monat an den Börsen. Während es an der US-Börse seit 1962 im Durchschnitt um 0,67 Prozent im September nach unten ging, verlor der deutsche Leitindex seit 1959 im Durchschnitt knapp 2 Prozent. Dieses Jahr legte der Dax im September mit einem Plus von 6,4 Prozent mehr zu, als im Gesamtquartal mit +4,1 Prozent. Ein vergleichbares Bild zeichnete sich auch an den US-Börsen ab, nur dass die Leitindizes dort im Zuge des Kursanstiegs nachhaltig neue Allzeithochs erklimmen konnten. In Europa konnten die Indizes im September noch keine neuen Rekordstände erreichen. Ebenfalls sehr erfreulich gestalteten sich die Kursverläufe von Aktien in den Schwellenländern, wo der Aufwärtstrend seit Jahresbeginn unvermindert anhält und ebenfalls neue Bestmarken gesetzt wurden.

 Globale Wirtschaft wächst im Gleichschritt

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weiterhin sehr gut und bieten damit den Nährboden für weiter prosperierende Kapitalmärkte. Das ganze Jahr über schon stehen die Zeichen der Konjunkturindikatoren auf Expansion. Am IFO-Geschäftsklimaindex lässt sich dieses Bild exemplarisch ableiten. Dieser ist über die vergangenen Quartale stetig gestiegen und verharrt im September mit 115,2 Punkten auf hohem Niveau.

Betrachtet man die internationalen Pendants zum IFO, sowohl in den Industrieländern als auch den Schwellenländern, stehen auch hier die Zeichen auf Expansion. Dieser Gleichschritt im globalen Wirtschaftswachstum führt dazu, dass seit 2010 erstmals in allen großen Regionen der Welt steigende Unternehmensgewinne zu verzeichnen sind und unterstreicht gleichzeitig die Robustheit des aktuellen Konjunkturaufschwungs. Dieser Gleichschritt wird sich unserer Meinung nach auch in 2018 forttragen. Sollten exogene Schocks ausbleiben, sind die globalen Rahmenbedingungen für anziehende Unternehmensgewinne weiterhin sehr gut.

EZB vertagt sich

Die Verunsicherung an den Kapitalmärkten infolge der Rede von Mario Draghi im portugiesischen Sintra hielt bis Anfang September an. Die Markteilnehmer deuteten seine Aussagen zu Inflation und Konjunktur im Euroraum als Zeichen, dass eine Abkehr der EZB von Ihrer expansiven Notenbankpolitik schneller als erwartet eintreten könnte. Erst nach der EZB-Sitzung Anfang September ließen die Börsianer Ihre Bedenken hinter sich. Angetrieben durch positiv aufgenommene Kommentare des EZB-Präsidenten starteten die Aktien ihren jüngsten Kursanstieg. Entgegen der Erwartungen vieler Beobachter vertagte sich die EZB bezüglich der Ausgestaltung des laufenden Wertpapierankaufprogramms über 2017 hinaus. Der Wertanstieg des Euro sei eine Quelle der Unsicherheit für Wachstum und Inflation, hieß es als Begründung. Derzeit kauft die EZB für monatlich 60 Milliarden Euro Wertpapiere, das Programm läuft jedoch zum Ende des Jahres aus. Allein aufgrund von Engpässen einzelner Wertpapiere bedarf es einer Anpassung der EZB-Maßnahmen, die nun auf der EZB-Sitzung im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Prognostiziert wird eine sukzessive Reduktion der Käufe ab Januar 2018 nach amerikanischen Vorbild.

Euro bleibt stark

Die europäische Gemeinschaftswährung markierte zum Jahreswechsel seinen Tiefpunkt und gewinnt seitdem konstant an Stärke. Die vergangenen Monate bilden dabei keine Ausnahme. Beflügelt durch die Äußerungen Draghis Ende Juni notiert der Euro aktuell bei ca. 1,18 zum US-Dollar, ein Plus von ca. 11 Prozent seit Jahresbeginn. Entsprechend belastete die Währungsbewegung die Kursentwicklung der in US-Dollar denominierten Aktien und Anleihen in der Vermögensverwaltung.

Positive Wachstumsperspektiven in ganz Europa, nicht nur Deutschland, in Verbindung mit gesunkenen politischen Risiken, machen den europäischen Kapitalmarkt für globale Investoren wieder zunehmend attraktiv und lockt Kapital an. Eine stetige Verteuerung des Euro ist jedoch ein Belastungsfaktor für exportorientierte Länder und Unternehmen und könnte das Wirtschaftswachstum auf Dauer eintrüben.

Politische Immunität

Der Einfluss der Politik auf das Börsengeschehen war kaum spürbar. Dabei verfügten die politischen Ereignisse der vergangenen Monate durchaus über Brisanz. In der größten Volkswirtschaft Europas, Deutschland, fanden Wahlen statt, bei der große Überraschungen ausblieben. Dennoch ist es bemerkenswert wie Geräuschlos der Kapitalmarkt das Wahlergebnis zur Kenntnis genommen hat. Nordkorea interpretierte Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump als Kriegserklärung, nachdem das Land mehrere provokative Raketentests unternahm. Die globalen Aktien- und Rentenmärkte zeigten sich unbeeindruckt von der sich aufheizenden Kriegsrhetorik zwischen den USA und Nordkorea. Die Risiken eines ernsthaften Konflikts konnten jedoch am Goldpreis abgelesen werden. Dieser zog innerhalb von zwei Monaten um ca. 11 Prozent an. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Diversifikation wichtig ist und bestätigt uns darin, an unserem strategischen Goldinvestment festzuhalten, da das Edelmetall in Krisensituationen einen stabilisierenden Einfluss auf unsere Portfolios hat.

Positiver Trend in der Vermögensverwaltung setzt sich fort

Insbesondere unsere offensiven Portfolios konnten von der jüngsten Rallye an den Aktienmärkten überdurchschnittlich profitieren. Nicht nur die anhaltend hohe Aktienquote trug zu der guten Performance bei, sondern insbesondere die getroffene Aktienselektion, wie etwa die Deutsche Post (ca. +26 Prozent seit Jahresanfang), war, wie bereits in den vorangegangenen Quartalen, Performancetreiber. Dieses Ergebnis bestärkt uns, bei der Titelauswahl weiter den Fokus auf Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen und strukturellem Wachstum zu legen. Unserer Überzeugung nach, wird der Gleichschritt des globalen Wirtschaftswachstums die Aktienmärkte weiter stützen. Bärenmärkte mit Kursverlusten von über 20 Prozent traten in der Vergangenheit lediglich bei rezessiven Wirtschaftsentwicklungen auf. Davon sind wir derzeit weit entfernt, nicht zuletzt da die globale Konjunktur aktuell von einer noch breiteren Basis getragen wird, als in den vergangenen Jahren. Aufgrund dieses positiven Gesamtbilds der Weltwirtschaft, planen wir die Aktienquote weiter hoch zu halten. Dennoch wird auch dieser Aufwärtstrend keine Einbahnstraße sein, aber wir sehen etwaige Rücksetzer eher als Chance denn als Risiko. Der Einsatz von defensiven Mischfonds und absolute Return Ansätzen hat sich ebenfalls bewährt und wird von uns in diesem herausfordernden Zinsumfeld beibehalten. Wir meiden weiterhin Investments in Staatsanleihen, da wir das Chance-Risiko-Verhältnis weiterhin als unattraktiv einschätzen. Die Notenbankpolitik in Europa und den USA wird in den kommenden Monaten wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken, ebenso wie die für Europa richtungsweisende Regierungswahl in Italien Anfang 2018. Als Folge sehen wir das Risiko einer wiedererstarkenden Volatilität.

 

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