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Negativer Realzins bleibt

Mittlerweile muss man als Anleger gar nicht mehr in obskure Anlagen investieren, um unter dem Strich mit einem Minus rauszukommen. Es reicht schon das normale Sparbuch oder das Guthaben auf dem Girokonto. Bei einer Inflation von ca. 10 Prozent und Guthabenzinsen von knapp über null Prozent, ist der Wertverlust garantiert. Wer sein Geld einfach nur auf Tagesgeldkonten parkt der verliert Geld. Experten sprechen von einem negativen Realzins. Mit jedem Zehntel Prozentpunkt mehr Inflation schmilzt die Kaufkraft des Spargeldes ab wie ein Alpengletscher durch die Erderwärmung. Völlig unbeeindruckt von dieser Entwicklung feiern die Banken den Weltspartag und das klassische Sparbuch. Wie jedes Jahr mahnen Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken am letzten Arbeitstag im Oktober zur Sparsamkeit. Die Marketingabteilungen, vor allem von Spar- und Volksbanken, laufen an diesem Tag zur Höchstform auf. So manch lokaler Bankvorstand erklärte sogar die gesamte Woche zur Weltsparwoche.

Der Weltspartag war einmal eine Erfolgsgeschichte

Als der Internationale Sparkassenkongress den Weltspartag im Jahr 1924 ins Leben rief, lohnte sich das klassische Sparen noch. Das Geld auf den Sparkonten vermehrte sich, üppigen Zinsen und dem Zinses-Zins-Effekt sei Dank, quasi von selbst.  Daran änderte sich auch in den kommenden Jahrzehnten nichts. Wer sein Geld auf Sparkonten parkte, wurde fürstlich belohnt. Für Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von zwölf Monaten bekamen Sparkassen- und Bankkunden in den 1940er bis 1960er Jahren vier bis fünf Prozent Zinsen pro Jahr. In den 1970er Jahren stieg der Zinssatz sogar zeitweise auf rund sieben Prozent. Auch wenn in diesen Phasen die Inflation wesentlich höher war, so verblieb immer noch ein positiver Ertrag und die Deutschen sparten gerne. Losgelöst von der aktuellen Zinssituation zeigten sich die deutschen Sparer überraschenderweise bis jetzt äußerst beständig. Wer gemeint hatte ohne Zinsen werde der Anreiz zum Sparen sinken und die Deutschen würden ihr ganzes Geld verjubeln, sieht sich eines Besseren belehrt. Knapp zehn Prozent ihres verfügbaren Einkommens legen die Deutschen Monat für Monat auf die hohe Kante. Die Ziele sind und waren dabei völlig unterschiedlich. Von der teuren Anschaffung über die eigene Immobilie bis zur Altersvorsorge. Manchmal ist es auch einfach nur der Notgroschen für unvorhersehbare Ausgaben. Und auch nur der gehört auf Sparbücher oder Tagesgeldkonten.

Sparer verlieren und Anleger gewinnen

Das Geld, das jedoch nicht kurzfristig für Notfälle zur Verfügung steht, sollte jedoch nicht gespart, sondern investiert werden. Aus dem Weltspartag sollte endlich ein Weltanlagetag oder noch besser ein Weltaktientag werden, fordern viele Experten schon lange. Denn eines wird in diesen Tagen offensichtlich, Sparer verlieren und Anleger gewinnen. Aktien sind in den letzten Jahren, im Zuge der Nullzinspolitik und der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung, gestiegen. Auch langfristig ist die Aktie die erfolgreichste Anlageklasse. Langfristige Investoren konnten in der Vergangenheit Renditen von durchschnittlich acht Prozent pro Jahr erzielen.

Schwankungen des Depotwertes sind normal

Allerdings gilt das nur, wenn Investoren langfristig engagiert sind. Wer nur kurzfristig am Aktienmarkt Geld verdienen will, sollte sich auf heftige Schwankungen seines Depotwertes einstellen. Korrekturen und mitunter auch ein Crash gehören zu einem Investment am Aktienmarkt einfach dazu. Anleger sollten also bei einer Anlage einen ausreichend langen Anlagezeitraum einplanen. Der Einstiegszeitpunkt in den Aktienmarkt ist dabei für den Erfolg nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist immer der Zeitpunkt, wann das Kapital benötigt wird. Langfristig, dass belegen viele Untersuchungen, wird das Risiko immer geringer und verschwindet irgendwann sogar ganz.

Das Börsenjahr 2022 ist bis jetzt keine Erfolgsstory

Zurzeit sind wieder viele Anleger verunsichert und zögern mit einem zielbewussten Einstieg in den Aktienmarkt. Die letzten Jahre liefen an den Aktienmärkten hervorragend. Lediglich die Corona Pandemie sorgte im Frühjahr 2020 für einen heftigen Einbruch. Allerdings sorgten die massiven Stützungsmaßnahmen der Staaten und Notenbanken dafür, dass die Märkte sich überraschend schnell erholten. In diesem Jahr zeigen sich die Aktien- und Rentenmärkte launisch. Seit Jahresbeginn korrigierten die großen Indizes stark und die Depots der meisten Anleger erleiden Verluste. Vor allem große ETFs wie der MSCI World haben teilweise zweistellig verloren. Seit einigen Tagen scheint sich jedoch der Markt wieder zu drehen. Der Dax hat sich in der letzten Woche kräftig erholt und auch in den USA spricht die Statistik für ein versöhnliches Ende. Grund sind die heutigen Midterm Wahlen in den USA. Der S&P 500 ist im Jahr nach jeder einzelnen der 19 Midterm-Wahlen seit dem Zweiten Weltkrieg gestiegen und kein einziger Fall verzeichnete eine negative Rendite.

Beginnt jetzt die Jahresendrally?

Viele Anleger wurden durch den plötzlichen Aufwärtstrend überrascht. Sie wollten einsteigen, wenn die Kurse wieder etwas günstiger sind. Wie so oft haben sie den besten Einstiegspunkt schon wieder verpasst. Dabei zeigen viele Untersuchungen regelmäßig das Market-timing an der Börse eine recht aussichtlose Methode ist. Selbst Profis scheitern regelmäßig daran. Die letzten Wochen des Jahres sind immer ein guter Zeitpunkt um über seine Zukunft, das neue Jahr und seine Ziele nachzudenken. Um dem Wertverlust zu entgehen, müssen auch die konservativsten Anleger heute stärker ins Risiko gehen. Sie müssen ihr Geld arbeiten lassen. Und auch über Aktien sollten sie nachdenken. Es lohnt sich immer noch. Mit der Zeitumstellung hat die Winterzeit begonnen. Häufig ist das der Beginn einer Jahresendrally." ["post_title"]=> string(31) "Kommt jetzt die Jahresendrally?" ["post_excerpt"]=> string(0) "" ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(30) "kommt-jetzt-die-jahresendrally" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2022-11-08 15:48:24" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2022-11-08 14:48:24" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(36) "https://portfolio-concept.de/?p=9510" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "post" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" }

Kommt jetzt die Jahresendrally?

Ende Oktober war es mal wieder so weit, die Uhr wurde auf die Winterzeit umgestellt und es fand der Weltspartag statt. Beides wirkt wie aus der Zeit gefallen, über die Abschaffung der beiden teuren Rituale wird schon lange diskutiert. Unabhängig davon, ob man es für sinnvoll hält oder nicht, eins wird einem dann bewusst, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zeitgleich wird damit auch der Startschuss für die jährliche Steuersparrally gegeben. Doch die Handlungsmöglichkeiten sind in den letzten Jahren stark geschrumpft. Vorbei sind die Zeiten, als man mit Schiffen, Flugzeugen oder Windrädern noch schnell vermeintliche Verluste in Steuerersparnis wandeln konnte.

Negativer Realzins bleibt

Mittlerweile muss man als Anleger gar nicht mehr in obskure Anlagen investieren, um unter dem Strich mit einem Minus rauszukommen. Es reicht schon das normale Sparbuch oder das Guthaben auf dem Girokonto. Bei einer Inflation von ca. 10 Prozent und Guthabenzinsen von knapp über null Prozent, ist der Wertverlust garantiert. Wer sein Geld einfach nur auf Tagesgeldkonten parkt der verliert Geld. Experten sprechen von einem negativen Realzins. Mit jedem Zehntel Prozentpunkt mehr Inflation schmilzt die Kaufkraft des Spargeldes ab wie ein Alpengletscher durch die Erderwärmung. Völlig unbeeindruckt von dieser Entwicklung feiern die Banken den Weltspartag und das klassische Sparbuch. Wie jedes Jahr mahnen Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken am letzten Arbeitstag im Oktober zur Sparsamkeit. Die Marketingabteilungen, vor allem von Spar- und Volksbanken, laufen an diesem Tag zur Höchstform auf. So manch lokaler Bankvorstand erklärte sogar die gesamte Woche zur Weltsparwoche.

Der Weltspartag war einmal eine Erfolgsgeschichte

Als der Internationale Sparkassenkongress den Weltspartag im Jahr 1924 ins Leben rief, lohnte sich das klassische Sparen noch. Das Geld auf den Sparkonten vermehrte sich, üppigen Zinsen und dem Zinses-Zins-Effekt sei Dank, quasi von selbst.  Daran änderte sich auch in den kommenden Jahrzehnten nichts. Wer sein Geld auf Sparkonten parkte, wurde fürstlich belohnt. Für Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von zwölf Monaten bekamen Sparkassen- und Bankkunden in den 1940er bis 1960er Jahren vier bis fünf Prozent Zinsen pro Jahr. In den 1970er Jahren stieg der Zinssatz sogar zeitweise auf rund sieben Prozent. Auch wenn in diesen Phasen die Inflation wesentlich höher war, so verblieb immer noch ein positiver Ertrag und die Deutschen sparten gerne. Losgelöst von der aktuellen Zinssituation zeigten sich die deutschen Sparer überraschenderweise bis jetzt äußerst beständig. Wer gemeint hatte ohne Zinsen werde der Anreiz zum Sparen sinken und die Deutschen würden ihr ganzes Geld verjubeln, sieht sich eines Besseren belehrt. Knapp zehn Prozent ihres verfügbaren Einkommens legen die Deutschen Monat für Monat auf die hohe Kante. Die Ziele sind und waren dabei völlig unterschiedlich. Von der teuren Anschaffung über die eigene Immobilie bis zur Altersvorsorge. Manchmal ist es auch einfach nur der Notgroschen für unvorhersehbare Ausgaben. Und auch nur der gehört auf Sparbücher oder Tagesgeldkonten.

Sparer verlieren und Anleger gewinnen

Das Geld, das jedoch nicht kurzfristig für Notfälle zur Verfügung steht, sollte jedoch nicht gespart, sondern investiert werden. Aus dem Weltspartag sollte endlich ein Weltanlagetag oder noch besser ein Weltaktientag werden, fordern viele Experten schon lange. Denn eines wird in diesen Tagen offensichtlich, Sparer verlieren und Anleger gewinnen. Aktien sind in den letzten Jahren, im Zuge der Nullzinspolitik und der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung, gestiegen. Auch langfristig ist die Aktie die erfolgreichste Anlageklasse. Langfristige Investoren konnten in der Vergangenheit Renditen von durchschnittlich acht Prozent pro Jahr erzielen.

Schwankungen des Depotwertes sind normal

Allerdings gilt das nur, wenn Investoren langfristig engagiert sind. Wer nur kurzfristig am Aktienmarkt Geld verdienen will, sollte sich auf heftige Schwankungen seines Depotwertes einstellen. Korrekturen und mitunter auch ein Crash gehören zu einem Investment am Aktienmarkt einfach dazu. Anleger sollten also bei einer Anlage einen ausreichend langen Anlagezeitraum einplanen. Der Einstiegszeitpunkt in den Aktienmarkt ist dabei für den Erfolg nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist immer der Zeitpunkt, wann das Kapital benötigt wird. Langfristig, dass belegen viele Untersuchungen, wird das Risiko immer geringer und verschwindet irgendwann sogar ganz.

Das Börsenjahr 2022 ist bis jetzt keine Erfolgsstory

Zurzeit sind wieder viele Anleger verunsichert und zögern mit einem zielbewussten Einstieg in den Aktienmarkt. Die letzten Jahre liefen an den Aktienmärkten hervorragend. Lediglich die Corona Pandemie sorgte im Frühjahr 2020 für einen heftigen Einbruch. Allerdings sorgten die massiven Stützungsmaßnahmen der Staaten und Notenbanken dafür, dass die Märkte sich überraschend schnell erholten. In diesem Jahr zeigen sich die Aktien- und Rentenmärkte launisch. Seit Jahresbeginn korrigierten die großen Indizes stark und die Depots der meisten Anleger erleiden Verluste. Vor allem große ETFs wie der MSCI World haben teilweise zweistellig verloren. Seit einigen Tagen scheint sich jedoch der Markt wieder zu drehen. Der Dax hat sich in der letzten Woche kräftig erholt und auch in den USA spricht die Statistik für ein versöhnliches Ende. Grund sind die heutigen Midterm Wahlen in den USA. Der S&P 500 ist im Jahr nach jeder einzelnen der 19 Midterm-Wahlen seit dem Zweiten Weltkrieg gestiegen und kein einziger Fall verzeichnete eine negative Rendite.

Beginnt jetzt die Jahresendrally?

Viele Anleger wurden durch den plötzlichen Aufwärtstrend überrascht. Sie wollten einsteigen, wenn die Kurse wieder etwas günstiger sind. Wie so oft haben sie den besten Einstiegspunkt schon wieder verpasst. Dabei zeigen viele Untersuchungen regelmäßig das Market-timing an der Börse eine recht aussichtlose Methode ist. Selbst Profis scheitern regelmäßig daran. Die letzten Wochen des Jahres sind immer ein guter Zeitpunkt um über seine Zukunft, das neue Jahr und seine Ziele nachzudenken. Um dem Wertverlust zu entgehen, müssen auch die konservativsten Anleger heute stärker ins Risiko gehen. Sie müssen ihr Geld arbeiten lassen. Und auch über Aktien sollten sie nachdenken. Es lohnt sich immer noch. Mit der Zeitumstellung hat die Winterzeit begonnen. Häufig ist das der Beginn einer Jahresendrally.

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