Das Sprichwort „Früh übt sich, was ein Meister werden will“ ist ein häufig genutztes Zitat aus dem Drama „Wilhelm Tell“ (1804) von Friedrich Schiller. Gerade als Kind/Jugendlicher begegnet einem dieses Zitat oft. Besonders beim Umgang mit Geld, ist es besonders wichtig, den Nachwuchs frühzeitig heranzuführen. Hier kommt dem Taschengeld eine besondere Bedeutung zu. Denn ob Klamotten, der Kinobesuch oder Süßigkeiten – mit dem Geld von den Eltern können die Kinder und Jugendlichen in der Regel kaufen, was sie wollen. Es ist wichtig früh erste Erfahrungen im Umgang mit Geld zu machen. Ratgeber empfehlen ein Taschengeld für Kinder ab der Kindergartenzeit. Auch über die Höhe der Zuwendung gibt es mittlerweile viele Tabellen, die Eltern eine erste Orientierung geben können. Das Taschengeld sollte regelmäßig und ohne Bedingungen von den Eltern gezahlt werden. Wichtiger als die genaue Summe des Taschengeldes ist es jedoch, dass in der Familie selbstverständlich und offen über das Thema Geld gesprochen wird. In vielen Familien sind die Finanzen oft noch ein Tabuthema. Gerade in diesen komplexen Zeiten ist ein erstes Verständnis beispielsweise über das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben, vom Zinseszinseffekt und vom Risiko bei der Geldanlage empfehlenswert.
Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat untersucht, welche Rolle die finanzielle Sozialisierung für das spätere Finanzverhalten spielt. Demnach haben die finanzielle Erziehung durch die Eltern sowie Kindheitserfahrungen mit Geld einen größeren Einfluss auf die finanzielle Bildung als beispielsweise die Schule. Leider taucht das Fach „private Finanzbildung“ auf deutschen Lehrplänen so gut wie nirgends auf. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass die Eltern ihren Kindern zeigen, wie der Umgang mit Geld funktioniert. Denn Finanzwissen hilft nicht nur später bei der Geldanlage, es hilft auch die Folgen von Verschuldung zu verstehen, Verträge zu durchblicken und eine finanzielle Schieflage zu vermeiden. Dabei müssen Kinder und Jugendliche ihre eigenen Erfahrungen sammeln – positive wie negative. Gerade das Taschengeld bedeutet eine gute Methode, sich Finanzwissen anzueignen, aber auch Alltagskompetenzen zu lernen, wie zum Beispiel Ausgaben zu planen, Entscheidungen zu treffen oder Prioritäten zu setzen. Dabei sollten sich auch Eltern an bestimmte Regeln halten. Das „Nachschießen“ von Geldbeträgen ist ebenso schädlich wie eine Kürzung des Taschengeldes, beispielsweise als Strafe. Die Beschäftigung mit Geld und wirtschaftlichen Zusammenhängen kann man nicht früh genug lernen. Jugendliche werden heute schon in jungen Jahren mit komplexen Finanzentscheidungen konfrontiert. Sie haben früh Zugang zu einem Bankkonto, nutzen einen Kredit und sind selbst verantwortlich für ihre Altersvorsorge. Nur Menschen mit ausreichendem Finanzwissen sind hier in der Lage, informierte Entscheidungen über ihr Spar- und Investitionsverhalten sowie eine Kreditaufnahme zu treffen.
Das Finanzwissen von Jugendlichen in Deutschland ist durchaus noch ausbaufähig. In einer Jugendstudie des Bankenverbandes vor einigen Jahren gab nur knapp die Hälfte der Befragten zwischen 14 und 24 Jahren an, sich in Geld- und Finanzfragen auszukennen, 40 Prozent wussten nicht was ein Investmentfonds ist. Am besten informiert und ausgebildet in Finanzfragen sind übrigens mittlerweile die chinesischen Jugendlichen. Nach einer anderen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kennen sie sich besser aus als viele ihrer Altersgenossen anderer Länder, wenn es darum geht, einen Aktienchart zu interpretieren, die Ratenzahlung für ein Fahrrad zu berechnen, die Versandkosten eines Produktes zu ermitteln und einen Gehaltszettel oder einen Kontoauszug zu verstehen. Die OECD hat erstmals das Finanzwissen von fünfzehnjährigen Jugendlichen aus 18 Ländern getestet. Nach China folgten in der Befragung von 29.000 Schülern der flämische Teil von Belgien, danach Estland, Australien und Neuseeland. Auf dem letzten Rang landete Kolumbien, vor Italien und der Slowakischen Republik. Deutschland hatte an der Studie nicht teilgenommen.
Viele Banken haben mittlerweile das Geschäftspotential der jungen Kunden erkannt. Hier kommt den Eltern eine besondere Verantwortung zu. Nicht immer ist das Sparbuch oder der Bausparvertrag die ideale Sparform für die Zukunft. Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld sind bei solchen Produkten die Enttäuschungen schon fast vorprogrammiert. Als sinnvoll dagegen erweist sich der langfristige Kapitalaufbau über Investmentfonds. Unser Partner ebase bietet mit dem Depot 4kids beispielsweise die Möglichkeit, frühzeitig mit dem Vermögensaufbau für Kinder zu beginnen. In einem solchen Depot können beliebig viele Sparpläne angelegt und jederzeit weitere Anlagen vorgenommen werden. Ein Geldgeschenk zu einem besonderen Anlass wie beispielsweise Geburt, Taufe, Schulanfang oder eine Geldanlage für Ziele in der Zukunft. Derzeit berechnet die ebase für Kontoinhaber unter 18 Jahren keine Depotgebühr.
Besonders Fondssparpläne eignen sich speziell für den langfristigen Vermögensaufbau und sind deshalb besonders attraktiv. Mit einer Sparrate von 10 Euro bietet ebase derzeit die niedrigste Sparrate im Marktvergleich. Sparen lohnt sich und erhöht die Ertragschancen, je eher damit angefangen wird. Denn neben den regelmäßigen Anlagen kann das angesparte Kapital auch durch die direkte Reinvestition der Erträge und Ausschüttungen wachsen. Jugendliche können auf diese Art und Weise frühzeitig erste Erfahrungen mit Wertpapieren sammeln. Darüber hinaus erhalten sie ein Gefühl für Risiken und können wertvolle Erfahrungen für die Zukunft sammeln.
Spätestens ab der Volljährigkeit kann es auch sinnvoll sein, die Kinder in die eigene Finanzplanung mit einzubinden. Frühzeitig sollte dabei auch der Vermögensübergang angesprochen werden. Durch rechtzeitige Planung lassen sich steuerliche Freibeträge optimal nutzen. Ein privater Finanzplan bietet für solche Gespräche das ideale Fundament. Eltern können hierbei ihrer Vorbildfunktion in idealer Weise nachkommen und ihre Kinder schon früh in die systematische Planung der privaten Finanzen einführen. Denn wer sich in finanziellen Themen nicht auskennt, begeht schnell entsprechend große Fehler. Wer den Umgang mit Finanzangelegenheiten nicht gelernt hat, nimmt möglicherweise eher einen Kredit auf, legt weniger oder gar nichts fürs Alter zurück und bezahlt tendenziell höhere Gebühren für Finanzprodukte. Das Ziel muss es sein, Finanzkenntnisse möglichst früh zu vermitteln. Gutes Finanzwissen hilft dabei, Entscheidungen zu allen Fragen rund um das Thema Geld selber zu treffen. Auch beim Thema Geld gilt die Redensart „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“.
Redakteur: Diplom-Kaufmann Markus Richert, CFP®
Seniorberater Vermögensverwaltung