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  string(7399) "Für Albert Einstein war der Zinseszins angeblich die „stärkste Macht des Universums“. Er soll die Wirkung sogar als achte Weltwunder und „die größte Erfindung des menschlichen Geistes“ beschrieben haben. Inwieweit die Zuschreibung der Zitate der Wahrheit entspricht ist umstritten, Einstein muss für viele Zitate herhalten und wird dafür immer gerne herangezogen. Dabei ist es mit dem Zinseszins eine ernste Sache, er kann einen Schuldner in den Abgrund reißen und einen Sparer wohlhabend machen. Obwohl eigentlich jedem bekannt, wird seine Wirkung immer wieder unterschätzt.
Seitdem die Nullzinspolitik der Notenbanken jedoch Einzug gehalten hat, wird es für Zinssparer immer schwieriger attraktive Angebote zu finden. Hinzu kommt, dass es offenbar zunehmend mehr Banken gibt, die keinen Zinseszins mehr zahlen. Während die meisten Banken und Sparkassen in Deutschland gar keine Zinsen auf Tagesgeld oder Sparbuch zahlen, fallen manche, häufig ausländische Banken mit vergleichsweisen hohen Zinsen auf den ersten Blick angenehm auf. Viele Banken, vor allem aus Osteuropa, aber auch aus Italien und Österreich, die in Deutschland Sparergelder einsammeln, schreiben jedoch die Zinsen erst bei Fälligkeit gut. Bei dieser Methode wird der Zinseszinseffekt einfach umgegangen. Die auf den ersten Blick attraktiven 2 Prozent p.a., die manche Häuser offerieren, sind dann bei genauem Hinsehen nicht ganz so attraktiv.
Dem Zins vergleichbar ist jedoch auch die Dividende. Immer mehr Anleger erkennen den positiven Effekt. Dabei sind Dividendenstrategien zeitlos, weil sie eines der ursprünglichen Motive beim Investieren darstellen – die Beteiligung am Unternehmenserfolg. Ein wesentlicher Vorteil ist die Tatsache, dass sich die Gewinnausschüttungen erfolgreicher Unternehmen im Laufe der Zeit erhöhen können. Somit können Dividenden im Vergleich zum klassischen Zinseszinseffekt, mit in der Regel konstanten Zinsen, langfristig eine noch größere Wirkung entfalten. Im Laufe der Zeit entfaltet die Dividendenrendite sogar einen stabilisierenden Effekt, der die volatile Wertentwicklung der Aktienanlage dominiert.
Aktuell beträgt die Dividendenrendite der 30 Dax-Unternehmen für das laufende Jahr ca. 2,7 Prozent. Das ist die Rendite, die ein Aktionär erhält, wenn er alle Dax Titel kauft und deren Dividenden kassiert. Im aktuellen Zinsumfeld ein durchaus attraktiver Wert. International ist dieser Wert allerdings durchschnittlich, in anderen Ländern wird traditionell eine weitaus höhere Dividende gezahlt. Auch im historischen Vergleich ist das derzeitige Niveau noch relativ gering. Es ist davon auszugehen, vor allem vor dem Hintergrund der sehr positiven Unternehmenszahlen, dass das Niveau in den nächsten Jahren steigt. Im letzten Jahr haben deutsche Unternehmen mehr als 38 Milliarden Euro als Dividende ausgeschüttet. Hinzu kommt, dass die Verzinsung immer auf den Einstandskurs, also das investierte Kapital, zu rechnen ist. Derzeit steigen die Kurse der meisten Unternehmen ja ebenfalls.
Dabei sollte man immer beachten, dass eine hohe Dividendenausschüttung nicht grundsätzlich positiv ist. Es gibt keine wundersame Brotvermehrung. Wenn ein Unternehmen die Dividende ausschüttet, ist es hinterher um exakt diese Summe ärmer. Das Unternehmen ist deshalb entsprechend weniger wert. Ein Unternehmen, das keine Dividende ausschüttet, muss im Gegenzug weniger Geld borgen, und weniger Zinsen zahlen, wenn Investitionen getätigt werden. Ein Unternehmen, das hohe Dividenden ausschüttet, muss es sich auch leisten können. Konzerne, die ihre Reserven angreifen, nur um üppige Geschenke an die Aktionäre zu verteilen, werden über kurz oder lang Schwierigkeiten bekommen, weil das Geld an anderer Stelle fehlt. Oft versuchen sich Unternehmen durch eine hohe Dividendenausschüttung für Anleger attraktiver darzustellen. Sich als Investor dabei allein auf die Höhe der Dividende zu fokussieren, kann ein teurer Fehler sein. Das Unternehmen sollte auch immer einen Gewinn erwirtschaften, der die Höhe der Dividende langfristig und nachhaltig sichert. Es gibt auch die Illusion, dass eine höhere Dividende etwas positives über den Zustand des Unternehmens aussagt. Das muss aber keinesfalls der Fall sein. Ganz im Gegenteil. Wenn der Kurs der Aktie fällt, dann steigt die Dividendenrendite.
Dividendenstrategien haben eine lange Geschichte. Als ihr Erfinder gilt der legendäre Investor und Theoretiker Benjamin Graham, der in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Value-Investing erfand. Die Dividendenrendite war ein wichtiges Kriterium, mit dem er Aktien bewertete. Er empfahl damals, die zehn dividendenstärksten Aktien im Dow Jones zu kaufen und jedes Jahr umzuschichten, wenn sich etwas änderte. Untersuchungen zeigen, dass Anleger, die ihr Aktienvermögen auf dividendenstarke Titel verteilen, damit auf lange Sicht erfolgreich sind. Dafür gibt eine Erklärung. Es handelt sich um vernünftige, konservative Anleger, denen der Geldstrom aus Dividenden jedes Jahr das Gefühl gibt, erfolgreich zu sein, auch wenn die Aktien zwischendurch stark fallen. Sie lassen sich daher nicht irritieren, geraten nicht in Panik und wechseln nicht dauernd Aktien und Strategien, wenn sie gerade stark im Minus sind. Eines ist bei Investitionen in Aktien entscheidend. Nur derjenige, der die Korrekturphasen durchsteht, erhält den Vorteil, den ein langfristiges Aktieninvestment bringt. Die Dividende kann dem Anleger die Durststrecken dabei durchaus versüßen. Warren Buffett, Grahams Schüler und einer der erfolgreichsten Investoren der Welt, schwört auf die Dividendenstrategie.
Derzeit ist das Umfeld, die aktuelle Zinssituation sei Dank, so gut wie lange nicht mehr. Die weltweit gezahlten Dividenden kletterten im dritten Quartal dieses Jahres um 14,5 Prozent auf enorme 328,1 Milliarden Dollar (278,2 Milliarden Euro). Das geht aus dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index hervor. Es ist mit Abstand der höchste Wert, der je in einem dritten Quartal registriert wurde. Dabei spielten vor allem die Dividendenzahlungen in Nordamerika eine entscheiden Rolle. Vier von zehn Dollars, die weltweit gezahlt wurden, entfielen auf die Region. Sowohl in den USA (plus 9,2 Prozent) als auch in Kanada (plus 11,0 Prozent) wurde ein hohes zugrundeliegendes Wachstum registriert. Das dritte Quartal bildet in der asiatisch-pazifischen Region (ohne Japan) den Höhepunkt des Dividendenjahrs. Die Ausschüttungen stiegen dementsprechend deutlich um 36,2 Prozent auf 69,6 Milliarden Dollar.
In den vergangenen Jahren ist es nur selten vorgekommen, dass die Dividenden in allen Regionen der Welt gleichzeitig gestiegen sind. Die lange erwartete Normalisierung der Weltwirtschaft nach der globalen Finanzkrise dauert an, und vor diesem Hintergrund wächst die Zuversicht, und die Gewinne der Unternehmen steigen. Nach den Rekordergebnissen des zweiten und dritten Quartals deutet alles darauf hin, dass die weltweiten börsennotierten Unternehmen in diesem Jahr so hohe Dividendenzahlungen leisten werden wie noch nie zuvor.
Derzeit ist ein robustes Portfolio aus guten Dividendentitel besser als jedes Festgeld oder Sparbuch. Noch ist es für langfristig orientierte Anleger nicht zu spät, davon zu profitieren.
Redakteur: Diplom-Kaufmann Markus Richert, CFP®
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Die stärkste Macht des Universums

Für Albert Einstein war der Zinseszins angeblich die „stärkste Macht des Universums“. Er soll die Wirkung sogar als achte Weltwunder und „die größte Erfindung des menschlichen Geistes“ beschrieben haben. Inwieweit die Zuschreibung der Zitate der Wahrheit entspricht ist umstritten, Einstein muss für viele Zitate herhalten und wird dafür immer gerne herangezogen. Dabei ist es mit dem Zinseszins eine ernste Sache, er kann einen Schuldner in den Abgrund reißen und einen Sparer wohlhabend machen. Obwohl eigentlich jedem bekannt, wird seine Wirkung immer wieder unterschätzt.
Seitdem die Nullzinspolitik der Notenbanken jedoch Einzug gehalten hat, wird es für Zinssparer immer schwieriger attraktive Angebote zu finden. Hinzu kommt, dass es offenbar zunehmend mehr Banken gibt, die keinen Zinseszins mehr zahlen. Während die meisten Banken und Sparkassen in Deutschland gar keine Zinsen auf Tagesgeld oder Sparbuch zahlen, fallen manche, häufig ausländische Banken mit vergleichsweisen hohen Zinsen auf den ersten Blick angenehm auf. Viele Banken, vor allem aus Osteuropa, aber auch aus Italien und Österreich, die in Deutschland Sparergelder einsammeln, schreiben jedoch die Zinsen erst bei Fälligkeit gut. Bei dieser Methode wird der Zinseszinseffekt einfach umgegangen. Die auf den ersten Blick attraktiven 2 Prozent p.a., die manche Häuser offerieren, sind dann bei genauem Hinsehen nicht ganz so attraktiv.
Dem Zins vergleichbar ist jedoch auch die Dividende. Immer mehr Anleger erkennen den positiven Effekt. Dabei sind Dividendenstrategien zeitlos, weil sie eines der ursprünglichen Motive beim Investieren darstellen – die Beteiligung am Unternehmenserfolg. Ein wesentlicher Vorteil ist die Tatsache, dass sich die Gewinnausschüttungen erfolgreicher Unternehmen im Laufe der Zeit erhöhen können. Somit können Dividenden im Vergleich zum klassischen Zinseszinseffekt, mit in der Regel konstanten Zinsen, langfristig eine noch größere Wirkung entfalten. Im Laufe der Zeit entfaltet die Dividendenrendite sogar einen stabilisierenden Effekt, der die volatile Wertentwicklung der Aktienanlage dominiert.
Aktuell beträgt die Dividendenrendite der 30 Dax-Unternehmen für das laufende Jahr ca. 2,7 Prozent. Das ist die Rendite, die ein Aktionär erhält, wenn er alle Dax Titel kauft und deren Dividenden kassiert. Im aktuellen Zinsumfeld ein durchaus attraktiver Wert. International ist dieser Wert allerdings durchschnittlich, in anderen Ländern wird traditionell eine weitaus höhere Dividende gezahlt. Auch im historischen Vergleich ist das derzeitige Niveau noch relativ gering. Es ist davon auszugehen, vor allem vor dem Hintergrund der sehr positiven Unternehmenszahlen, dass das Niveau in den nächsten Jahren steigt. Im letzten Jahr haben deutsche Unternehmen mehr als 38 Milliarden Euro als Dividende ausgeschüttet. Hinzu kommt, dass die Verzinsung immer auf den Einstandskurs, also das investierte Kapital, zu rechnen ist. Derzeit steigen die Kurse der meisten Unternehmen ja ebenfalls.
Dabei sollte man immer beachten, dass eine hohe Dividendenausschüttung nicht grundsätzlich positiv ist. Es gibt keine wundersame Brotvermehrung. Wenn ein Unternehmen die Dividende ausschüttet, ist es hinterher um exakt diese Summe ärmer. Das Unternehmen ist deshalb entsprechend weniger wert. Ein Unternehmen, das keine Dividende ausschüttet, muss im Gegenzug weniger Geld borgen, und weniger Zinsen zahlen, wenn Investitionen getätigt werden. Ein Unternehmen, das hohe Dividenden ausschüttet, muss es sich auch leisten können. Konzerne, die ihre Reserven angreifen, nur um üppige Geschenke an die Aktionäre zu verteilen, werden über kurz oder lang Schwierigkeiten bekommen, weil das Geld an anderer Stelle fehlt. Oft versuchen sich Unternehmen durch eine hohe Dividendenausschüttung für Anleger attraktiver darzustellen. Sich als Investor dabei allein auf die Höhe der Dividende zu fokussieren, kann ein teurer Fehler sein. Das Unternehmen sollte auch immer einen Gewinn erwirtschaften, der die Höhe der Dividende langfristig und nachhaltig sichert. Es gibt auch die Illusion, dass eine höhere Dividende etwas positives über den Zustand des Unternehmens aussagt. Das muss aber keinesfalls der Fall sein. Ganz im Gegenteil. Wenn der Kurs der Aktie fällt, dann steigt die Dividendenrendite.
Dividendenstrategien haben eine lange Geschichte. Als ihr Erfinder gilt der legendäre Investor und Theoretiker Benjamin Graham, der in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Value-Investing erfand. Die Dividendenrendite war ein wichtiges Kriterium, mit dem er Aktien bewertete. Er empfahl damals, die zehn dividendenstärksten Aktien im Dow Jones zu kaufen und jedes Jahr umzuschichten, wenn sich etwas änderte. Untersuchungen zeigen, dass Anleger, die ihr Aktienvermögen auf dividendenstarke Titel verteilen, damit auf lange Sicht erfolgreich sind. Dafür gibt eine Erklärung. Es handelt sich um vernünftige, konservative Anleger, denen der Geldstrom aus Dividenden jedes Jahr das Gefühl gibt, erfolgreich zu sein, auch wenn die Aktien zwischendurch stark fallen. Sie lassen sich daher nicht irritieren, geraten nicht in Panik und wechseln nicht dauernd Aktien und Strategien, wenn sie gerade stark im Minus sind. Eines ist bei Investitionen in Aktien entscheidend. Nur derjenige, der die Korrekturphasen durchsteht, erhält den Vorteil, den ein langfristiges Aktieninvestment bringt. Die Dividende kann dem Anleger die Durststrecken dabei durchaus versüßen. Warren Buffett, Grahams Schüler und einer der erfolgreichsten Investoren der Welt, schwört auf die Dividendenstrategie.
Derzeit ist das Umfeld, die aktuelle Zinssituation sei Dank, so gut wie lange nicht mehr. Die weltweit gezahlten Dividenden kletterten im dritten Quartal dieses Jahres um 14,5 Prozent auf enorme 328,1 Milliarden Dollar (278,2 Milliarden Euro). Das geht aus dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index hervor. Es ist mit Abstand der höchste Wert, der je in einem dritten Quartal registriert wurde. Dabei spielten vor allem die Dividendenzahlungen in Nordamerika eine entscheiden Rolle. Vier von zehn Dollars, die weltweit gezahlt wurden, entfielen auf die Region. Sowohl in den USA (plus 9,2 Prozent) als auch in Kanada (plus 11,0 Prozent) wurde ein hohes zugrundeliegendes Wachstum registriert. Das dritte Quartal bildet in der asiatisch-pazifischen Region (ohne Japan) den Höhepunkt des Dividendenjahrs. Die Ausschüttungen stiegen dementsprechend deutlich um 36,2 Prozent auf 69,6 Milliarden Dollar.
In den vergangenen Jahren ist es nur selten vorgekommen, dass die Dividenden in allen Regionen der Welt gleichzeitig gestiegen sind. Die lange erwartete Normalisierung der Weltwirtschaft nach der globalen Finanzkrise dauert an, und vor diesem Hintergrund wächst die Zuversicht, und die Gewinne der Unternehmen steigen. Nach den Rekordergebnissen des zweiten und dritten Quartals deutet alles darauf hin, dass die weltweiten börsennotierten Unternehmen in diesem Jahr so hohe Dividendenzahlungen leisten werden wie noch nie zuvor.
Derzeit ist ein robustes Portfolio aus guten Dividendentitel besser als jedes Festgeld oder Sparbuch. Noch ist es für langfristig orientierte Anleger nicht zu spät, davon zu profitieren.
Redakteur: Diplom-Kaufmann Markus Richert, CFP®
Seniorberater Vermögensverwaltung

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