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Die ersten vier Monate des Jahres 2019 waren für Aktienanleger sehr erfreuliche Monate. Weltweit sind die Aktienindizes im Gleichschritt nach oben durchgestartet, als wären alle Sorgen aus den Wintermonaten vergessen. Mittlerweile befinden sich die meisten Aktienindizes wieder zweistellig im Plus. Die allermeisten Depots haben sich von den heftigen Verlusten im letzten Quartal 2018 wieder erholt. Zumindest für die Anleger, die ihre Ruhe bewahrt haben und nicht panisch alles aufgelöst haben. Denn viele haben auch dieses Mal wieder zielsicher beim Verkauf den Boden der Kurse erwischt und den Widereinstieg in den Markt verpasst. Die Tagesgeldkonten sind jetzt gut gefüllt. Leider dümpeln die Zinsen immer noch zwischen 0,0 und 0,5 Prozent dahin. Bei einer solch niedrigen Verzinsung ist auch eine vergleichsweise niedrige Inflation in Höhe von 1,5 Prozent gefährlich. Auch wenn sich nominal nichts ändert, bedeutet das eine negative Verzinsung von 1 Prozent pro Jahr.

„Hätte-Depots“ haben wieder Konjunktur

So mancher der „Aussteiger“ bereut mittlerweile seine Entscheidung. Es ist wieder einmal die Zeit in der die „Hätte-Depots“ Konjunktur haben. Hätte man doch bloß nicht verkauft und die Füße stillgehalten. Auch in einem anderen Punkt sind sich die meisten Anleger einig. „Jetzt ist der Markt doch schon gelaufen, ein Einstieg ist viel zu teuer“, lautet der Tenor der Zögerlichen. Denn die Chancen liegen immer in der Vergangenheit. Vermutlich werden in fünf Jahren viele dieser  Investoren wehmütig auf diesen verpassten Einstiegszeitpunkt schauen. Börsen sind nicht rational, und Anleger handeln nicht rational. So lautet eine der wichtigsten Erkenntnisse des Behavioral Finance. Geschichten vom erfolgreichen "Market Timing" und "Stock-Picking" klingen eindrucksvoll und sorgen beim Smalltalk auf der Party für die angestrebte Aufmerksamkeit. In der Realität sind solche Erfolge jedoch in der Regel zufällig und taugen nicht als Strategie für den privaten Investor.

Die „buy and hold“-Strategie

Schon der Börsenaltmeister André Kostolany wusste, Aktien sollte man kaufen und dann liegen lassen. Damit könne man reich werden. Fachleute sprechen dabei von der „buy and hold“, auf Deutsch „kaufen und halten“, Strategie“. Als Entdecker dieser Methode gilt der amerikanische Vermögensverwalter Robert Kirby. Einer seiner Kunden kaufte in den 50er Jahren solide US-Aktien im Wert von jeweils 5.000 Dollar und ließ sie anschließend mehrere Dekaden ruhen. Er verkaufte nie, bewahrte immer die Ruhe, auch wenn sich manche Titel in Luft auflösten oder von anderen Firmen übernommen wurden und als Eigenmarke verschwanden. Nach seinem Tod zeigte die Witwe Robert Kirby das geerbte Depot und er konnte kaum glauben, wie positiv sich das Depot entwickelt hatte. So manche Aktienposition war im Wert regelrecht explodiert und mehrere 100.000 Dollar wert. Der Totalverlust von einem kleinen Teil der Aktien wurde dadurch mehr als kompensiert. 1984 gab Kirby dieser Strategie den Namen "Coffee Can Portfolio", weil sie ihn an die Angewohnheit erinnerte, Wertsachen in einer Kaffeedose zu verstecken.

Nur wenige Tage sind für den langfristigen Erfolg entscheidend

Gerade in volatilen Börsenphasen wie 2018, wenn die Kurse stark schwanken, verlieren viele Anleger ihre Nerven. Manche kaufen und verkaufen wild durcheinander. Das freut zwar die Depotbank und die Börse, die beide an den Handelskosten prächtig verdienen, lässt die Rendite allerdings drastisch schrumpfen. Denn ein Ausstieg zu einem ungünstigen Zeitpunkt und ein dadurch bedingtes Verpassen von Tagen mit hohen Kursgewinnen kann schwerwiegende Konsequenzen für den Erfolg einer Aktienanlage haben. Die Hamburger Sutor Bank hat in einer aktuellen Auswertung  analysiert, wie sich das Verpassen von nur wenigen Tagen mit hohen Kursgewinnen auf die Rendite auswirkt. Der Analysezeitraum lag vom 1.1.1988 bis 31.12.2018, also 31 Jahre. Der Dax hat seit der Gründung am 31.12.1987 im Durchschnitt Jahr für Jahr eine Rendite von 7,2 Prozent eingebracht. Ein solides Ergebnis, obwohl in dieser Zeit die Dotcom-Blase geplatzt ist, das Bankhaus Lehman in die Pleite geschlittert ist und noch so manche andere Krise die Märkte erschüttert hat. Wer als Anleger in diesem langen Zeitraum allerdings nur die besten 13 Tage versäumt hat, dessen Rendite halbierte sich im Anlagezeitraum. Wer sogar die besten 33 Tage nicht investiert war, der hätte in diesem Zeitraum sogar Geld verloren.

Sinnvolle Diversifikation ist entscheidend

Dabei ist es nicht nur wichtig einen ausreichend langen Anlagehorizont zu haben, sondern auch in die „richtigen“ Titel zu investieren. Ein wahllos zusammengestelltes Aktienportfolio ist auch bei langem Anlagehorizont keine Garantie für den Erfolg. Nach aktuellen Untersuchungen bestehen mehr als 40 Prozent der deutschen Depots aus einer bis vier Aktien. Und für den Fall das zusätzlich ein Fonds das Depot ziert, enthält er oft dieselben Werte wie das Depot selbst. Sinnvolle Diversifikation sieht anders aus. Allerdings sollte man es auch mit der Streuung nicht übertreiben. Immerhin besitzen fast 10 Prozent der Aktionäre 20 oder mehr Aktien im Depot. Da kann es dann schon schwerfallen, den Überblick zu behalten und Fehlentwicklungen bei einzelnen Titeln rechtzeitig zu erkennen. Vor allem sollte ein Depot auch international breit gestreut werden. Jedoch sollte es dabei nicht unbedingt ein chinesischer Internet-Startup und Aktien einer brasilianischen Goldmine sein. Solide Unternehmen bilden die Grundlage für den langfristigen Erfolg. Im Februar 2009 hatte der MSCI World Index bei 713 Punkten seine Talsohle erreicht. Genau zehn Jahre nach diesem Höhepunkt der Finanzkrise steht das globale Kursbarometer nun bei über 2000 Punkten. Anleger hatten in dieser Zeit die Chance, hohe Renditen einzufahren. Doch fünf von sechs Deutschen haben am weltweiten Marktaufschwung nicht teilgenommen, weil sie keine Aktien oder Fondsanteile besitzen.

Die Zeit der Kaffeedosen ist vorbei

Stattdessen liegt das Vermögen auf kaum verzinsten Giro- und Tagesgeldkonten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Angst, mangelndes Interesse und Wissen über die Finanzmärkte oder einfach der Mangel an Zeit. Denn die Auswahl und das Überwachen der einzelnen Positionen verlangen sich etwas mit der Investition auseinanderzusetzen. Die Zeit von Kaffeedosen ist nicht nur aufgrund der Kapselmaschinen schon seit einiger Zeit vorbei. Wer seinen Lebensstandard im Alter jedoch halten will, muss sich mit diesem Thema beschäftigen. Glücklicherweise gibt es qualifizierte und unabhängige Berater, die dabei helfen die richtige Strategie für das Vermögen zu entwickeln. Wir freuen uns auf ihren Anruf.

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Das Kaffeedosen Depot

Die ersten vier Monate des Jahres 2019 waren für Aktienanleger sehr erfreuliche Monate. Weltweit sind die Aktienindizes im Gleichschritt nach oben durchgestartet, als wären alle Sorgen aus den Wintermonaten vergessen. Mittlerweile befinden sich die meisten Aktienindizes wieder zweistellig im Plus. Die allermeisten Depots haben sich von den heftigen Verlusten im letzten Quartal 2018 wieder erholt. Zumindest für die Anleger, die ihre Ruhe bewahrt haben und nicht panisch alles aufgelöst haben. Denn viele haben auch dieses Mal wieder zielsicher beim Verkauf den Boden der Kurse erwischt und den Widereinstieg in den Markt verpasst. Die Tagesgeldkonten sind jetzt gut gefüllt. Leider dümpeln die Zinsen immer noch zwischen 0,0 und 0,5 Prozent dahin. Bei einer solch niedrigen Verzinsung ist auch eine vergleichsweise niedrige Inflation in Höhe von 1,5 Prozent gefährlich. Auch wenn sich nominal nichts ändert, bedeutet das eine negative Verzinsung von 1 Prozent pro Jahr.

„Hätte-Depots“ haben wieder Konjunktur

So mancher der „Aussteiger“ bereut mittlerweile seine Entscheidung. Es ist wieder einmal die Zeit in der die „Hätte-Depots“ Konjunktur haben. Hätte man doch bloß nicht verkauft und die Füße stillgehalten. Auch in einem anderen Punkt sind sich die meisten Anleger einig. „Jetzt ist der Markt doch schon gelaufen, ein Einstieg ist viel zu teuer“, lautet der Tenor der Zögerlichen. Denn die Chancen liegen immer in der Vergangenheit. Vermutlich werden in fünf Jahren viele dieser  Investoren wehmütig auf diesen verpassten Einstiegszeitpunkt schauen. Börsen sind nicht rational, und Anleger handeln nicht rational. So lautet eine der wichtigsten Erkenntnisse des Behavioral Finance. Geschichten vom erfolgreichen „Market Timing“ und „Stock-Picking“ klingen eindrucksvoll und sorgen beim Smalltalk auf der Party für die angestrebte Aufmerksamkeit. In der Realität sind solche Erfolge jedoch in der Regel zufällig und taugen nicht als Strategie für den privaten Investor.

Die „buy and hold“-Strategie

Schon der Börsenaltmeister André Kostolany wusste, Aktien sollte man kaufen und dann liegen lassen. Damit könne man reich werden. Fachleute sprechen dabei von der „buy and hold“, auf Deutsch „kaufen und halten“, Strategie“. Als Entdecker dieser Methode gilt der amerikanische Vermögensverwalter Robert Kirby. Einer seiner Kunden kaufte in den 50er Jahren solide US-Aktien im Wert von jeweils 5.000 Dollar und ließ sie anschließend mehrere Dekaden ruhen. Er verkaufte nie, bewahrte immer die Ruhe, auch wenn sich manche Titel in Luft auflösten oder von anderen Firmen übernommen wurden und als Eigenmarke verschwanden. Nach seinem Tod zeigte die Witwe Robert Kirby das geerbte Depot und er konnte kaum glauben, wie positiv sich das Depot entwickelt hatte. So manche Aktienposition war im Wert regelrecht explodiert und mehrere 100.000 Dollar wert. Der Totalverlust von einem kleinen Teil der Aktien wurde dadurch mehr als kompensiert. 1984 gab Kirby dieser Strategie den Namen „Coffee Can Portfolio“, weil sie ihn an die Angewohnheit erinnerte, Wertsachen in einer Kaffeedose zu verstecken.

Nur wenige Tage sind für den langfristigen Erfolg entscheidend

Gerade in volatilen Börsenphasen wie 2018, wenn die Kurse stark schwanken, verlieren viele Anleger ihre Nerven. Manche kaufen und verkaufen wild durcheinander. Das freut zwar die Depotbank und die Börse, die beide an den Handelskosten prächtig verdienen, lässt die Rendite allerdings drastisch schrumpfen. Denn ein Ausstieg zu einem ungünstigen Zeitpunkt und ein dadurch bedingtes Verpassen von Tagen mit hohen Kursgewinnen kann schwerwiegende Konsequenzen für den Erfolg einer Aktienanlage haben. Die Hamburger Sutor Bank hat in einer aktuellen Auswertung  analysiert, wie sich das Verpassen von nur wenigen Tagen mit hohen Kursgewinnen auf die Rendite auswirkt. Der Analysezeitraum lag vom 1.1.1988 bis 31.12.2018, also 31 Jahre. Der Dax hat seit der Gründung am 31.12.1987 im Durchschnitt Jahr für Jahr eine Rendite von 7,2 Prozent eingebracht. Ein solides Ergebnis, obwohl in dieser Zeit die Dotcom-Blase geplatzt ist, das Bankhaus Lehman in die Pleite geschlittert ist und noch so manche andere Krise die Märkte erschüttert hat. Wer als Anleger in diesem langen Zeitraum allerdings nur die besten 13 Tage versäumt hat, dessen Rendite halbierte sich im Anlagezeitraum. Wer sogar die besten 33 Tage nicht investiert war, der hätte in diesem Zeitraum sogar Geld verloren.

Sinnvolle Diversifikation ist entscheidend

Dabei ist es nicht nur wichtig einen ausreichend langen Anlagehorizont zu haben, sondern auch in die „richtigen“ Titel zu investieren. Ein wahllos zusammengestelltes Aktienportfolio ist auch bei langem Anlagehorizont keine Garantie für den Erfolg. Nach aktuellen Untersuchungen bestehen mehr als 40 Prozent der deutschen Depots aus einer bis vier Aktien. Und für den Fall das zusätzlich ein Fonds das Depot ziert, enthält er oft dieselben Werte wie das Depot selbst. Sinnvolle Diversifikation sieht anders aus. Allerdings sollte man es auch mit der Streuung nicht übertreiben. Immerhin besitzen fast 10 Prozent der Aktionäre 20 oder mehr Aktien im Depot. Da kann es dann schon schwerfallen, den Überblick zu behalten und Fehlentwicklungen bei einzelnen Titeln rechtzeitig zu erkennen. Vor allem sollte ein Depot auch international breit gestreut werden. Jedoch sollte es dabei nicht unbedingt ein chinesischer Internet-Startup und Aktien einer brasilianischen Goldmine sein. Solide Unternehmen bilden die Grundlage für den langfristigen Erfolg. Im Februar 2009 hatte der MSCI World Index bei 713 Punkten seine Talsohle erreicht. Genau zehn Jahre nach diesem Höhepunkt der Finanzkrise steht das globale Kursbarometer nun bei über 2000 Punkten. Anleger hatten in dieser Zeit die Chance, hohe Renditen einzufahren. Doch fünf von sechs Deutschen haben am weltweiten Marktaufschwung nicht teilgenommen, weil sie keine Aktien oder Fondsanteile besitzen.

Die Zeit der Kaffeedosen ist vorbei

Stattdessen liegt das Vermögen auf kaum verzinsten Giro- und Tagesgeldkonten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Angst, mangelndes Interesse und Wissen über die Finanzmärkte oder einfach der Mangel an Zeit. Denn die Auswahl und das Überwachen der einzelnen Positionen verlangen sich etwas mit der Investition auseinanderzusetzen. Die Zeit von Kaffeedosen ist nicht nur aufgrund der Kapselmaschinen schon seit einiger Zeit vorbei. Wer seinen Lebensstandard im Alter jedoch halten will, muss sich mit diesem Thema beschäftigen. Glücklicherweise gibt es qualifizierte und unabhängige Berater, die dabei helfen die richtige Strategie für das Vermögen zu entwickeln. Wir freuen uns auf ihren Anruf.

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