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Aktienmarktentwicklung trotzt politischen Unruhen

Die Handelsdiskussion und zusätzliche amerikanische Zölle für Importe aus China waren das dominierende Thema im abgelaufenen Quartal und hat die Aktienkurse in Europa und den Schwellenländern belastet. Zudem verunsicherte der Entwurf des neuen Staatshaushalts der italienischen Regierung und der rapide Wertverfall einiger Schwellenländerwährungen, wie der türkischen Lira, die Marktteilnehmer. Schnell flammte die Sorge um die Stabilität des europäischen Finanzsystems auf. Davon unbeirrt legte der US Aktienmarkt weiter deutlich zu und profitiert seit Jahresbeginn von Trumps Steuersenkung. Der globale Aktienindex MSCI Welt legte in Euro im dritten Quartal gute 5% zu. Das starke Weltwirtschaftswachstum, niedrige Zinsen und eine anhaltend gute Konjunkturdynamik unterstützten die Aktienmärkte. Gründe weshalb auch die europäischen Börsen im September wieder gut aufholen konnten.

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Die europäischen Rentenmärkte kommen nicht zur Ruhe

Auch an den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere wurde die gestiegene Unsicherheit der Investoren im Zuge der Entwicklungen in der Türkei und Italien sichtbar. Im folgenden Chart erkennt man die Achterbahnfahrt am italienischen Rentenmarkt deutlich. Die Ausschläge nach unten wie nach oben erfolgten heftig und schnell. Dennoch bietet ein solch volatiles Marktumfeld auch Chancen. So können Anleihen mit kurzer Laufzeit bei Rückschlägen ein attraktives Renditeniveau erreichen, die wir zu nutzen beabsichtigen. Die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit oder das Ausscheiden Italiens aus dem Euroraum in den kommenden Jahren schätzen wir als gering ein. Trotz aller politischen Turbulenzen ist die Befürwortung des Euros in der italienischen Bevölkerung zuletzt gestiegen. Fraglich bleibt, wie lange die aktuell 65. Nachkriegsregierung in Italiens 72 Jahren Republik an der Macht bleiben wird.

Portfolio Concept - Vermögensverwalter Köln - Italienische Staatsanleihen
Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung

 

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China spitzt sich zu

Der von US-Präsident Trump initiierte Handelskonflikt der USA mit dem Rest der Welt hält die Börsen weiter in Atem. Mit der Erhebung von Einfuhrzöllen der USA auf chinesische Waren in Höhe von rund 200 Milliarden US-Dollar per Ende September ist eine neue Eskalationsstufe erreicht worden. Dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker gelang es hingegen Zölle auf europäische Exporte temporär zu verhindern. Solange die Handelsgespräche über den Abbau von Zöllen, Handelsschranken und Subventionen andauern, haben sich die EU und die USA verständigt auf neue Zölle zu verzichten. Ein Silberstreif am Horizont ist die Einigung der USA, Kanadas und Mexikos auf ein neues Freihandelsabkommen. Es ist ein Beleg dafür, dass Übereinkommen der USA mit Ihren Handelspartnern möglich sind. Zudem glauben wir, dass Einigungen mit den Handelspartnern nach den US-Zwischenwahlen im November wahrscheinlicher werden. Sich vor den Wahlen stark und kompromisslos zu präsentieren, scheint durchaus nachvollziehbar. Da aber auch die Amerikaner wissen, dass es bei Handelskriegen nur Verlierer gibt, setzen wir auf ein versöhnliches Ende der Handelsstreitigkeiten. Auf chinesischer Seite kommt ein Zurückstecken jedoch einem Gesichtsverlust der Regierung gleich und ist daher nicht zu erwarten. Es liegt also an den USA den Konflikt zu beenden, den sie begonnen haben.

Fazit

Es herrscht hohe Unsicherheit an den Kapitalmärkten und es gibt eine Vielzahl von Belastungsfaktoren, die sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen, aber bestenfalls auch wegfallen können. Wir begegnen der unvermeidlichen Unsicherheit an den Kapitalmärkten mit Vorsicht und Bescheidenheit.

An unserem Anfang des Jahres erstellten Ausblick für 2018 halten wir weiter fest und erwarten ein Jahr des Anstiegs bei Aktien, Zinsen (und damit fallende Anleihekurse), Inflation und der Volatilität, weshalb wir die Aktienquote in dem über Regionen und Sektoren breit diversifizierten Portfolios hochhalten. Dabei favorisieren wir Aktien mit etabliertem Geschäftsmodell, die durch solides Wachstumspotenzial und einer attraktiven Ausschüttungspolitik gekennzeichnet sind. Wir beobachten sehr genau die Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China und deren Entwicklung auf die globalen Kapitalmärkte. Im Vorfeld der Finanzkrise, die sich dieser Tage zum zehnten Mal jährt, hatte der Ölpreis eine deutliche Rally hingelegt und notierte bei 150 US-Dollar je Barrel. Daher verfolgen wir die Ölpreisentwicklung genau, da die Voraussetzungen für einen Ölpreisschock steigen.Die Notenbankpolitik in den USA und Ihr Fingerspitzengefühl, die in den vergangenen Jahren zugeführte Liquidität wieder zu entnehmen, gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Der Markt hat bis Ende 2019 vier weitere Leitzinserhöhungen bereits eingepreist. Sollte die Fed jedoch andeuten, die Zinsen noch schneller zu erhöhen, z.B. wegen stärker steigender Inflation, hätte dies nachteilige Auswirkungen auf die Märkte.

Mittelfristig gehen wir auch weiterhin von einem Kursanstieg des Euros aus. Denn historisch betrachtet neigt der US-Dollar zur Schwäche, wenn die USA, wie derzeit, ein Außenhandels- und zugleich ein Fiskaldefizit ausweisen. Kurzfristig scheint eine Erholung des Euro wegen der sich verschärfenden globalen Handelsbeschränkungen und der italienischen Haushaltspolitik jedoch unwahrscheinlich. Wir haben dementsprechend die Portfolien angepasst und unsere US-Dollar-Investments aufgestockt. Im Rentensegment sind wir breit diversifiziert und sind unter anderem in defensive Mischfonds und Absolute-Return-Strategien investiert, um eine positive Rendite zu erzielen. Perspektivisch beabsichtigen wir den Anteil der Mischfonds weiter zurückfahren und sich ergebende Chancen an den Rentenmärkten zu nutzen. Gold dient uns weiterhin als strategisches Investment und hat sich als Renditestütze in volatilen Marktphasen bewährt.

 

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Marktkommentar zum 3. Quartal 2018

Aktienmarktentwicklung trotzt politischen Unruhen

Die Handelsdiskussion und zusätzliche amerikanische Zölle für Importe aus China waren das dominierende Thema im abgelaufenen Quartal und hat die Aktienkurse in Europa und den Schwellenländern belastet. Zudem verunsicherte der Entwurf des neuen Staatshaushalts der italienischen Regierung und der rapide Wertverfall einiger Schwellenländerwährungen, wie der türkischen Lira, die Marktteilnehmer. Schnell flammte die Sorge um die Stabilität des europäischen Finanzsystems auf. Davon unbeirrt legte der US Aktienmarkt weiter deutlich zu und profitiert seit Jahresbeginn von Trumps Steuersenkung. Der globale Aktienindex MSCI Welt legte in Euro im dritten Quartal gute 5% zu. Das starke Weltwirtschaftswachstum, niedrige Zinsen und eine anhaltend gute Konjunkturdynamik unterstützten die Aktienmärkte. Gründe weshalb auch die europäischen Börsen im September wieder gut aufholen konnten.

Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung

Die europäischen Rentenmärkte kommen nicht zur Ruhe

Auch an den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere wurde die gestiegene Unsicherheit der Investoren im Zuge der Entwicklungen in der Türkei und Italien sichtbar. Im folgenden Chart erkennt man die Achterbahnfahrt am italienischen Rentenmarkt deutlich. Die Ausschläge nach unten wie nach oben erfolgten heftig und schnell. Dennoch bietet ein solch volatiles Marktumfeld auch Chancen. So können Anleihen mit kurzer Laufzeit bei Rückschlägen ein attraktives Renditeniveau erreichen, die wir zu nutzen beabsichtigen. Die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit oder das Ausscheiden Italiens aus dem Euroraum in den kommenden Jahren schätzen wir als gering ein. Trotz aller politischen Turbulenzen ist die Befürwortung des Euros in der italienischen Bevölkerung zuletzt gestiegen. Fraglich bleibt, wie lange die aktuell 65. Nachkriegsregierung in Italiens 72 Jahren Republik an der Macht bleiben wird.

Portfolio Concept - Vermögensverwalter Köln - Italienische Staatsanleihen
Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung

 

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China spitzt sich zu

Der von US-Präsident Trump initiierte Handelskonflikt der USA mit dem Rest der Welt hält die Börsen weiter in Atem. Mit der Erhebung von Einfuhrzöllen der USA auf chinesische Waren in Höhe von rund 200 Milliarden US-Dollar per Ende September ist eine neue Eskalationsstufe erreicht worden. Dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker gelang es hingegen Zölle auf europäische Exporte temporär zu verhindern. Solange die Handelsgespräche über den Abbau von Zöllen, Handelsschranken und Subventionen andauern, haben sich die EU und die USA verständigt auf neue Zölle zu verzichten. Ein Silberstreif am Horizont ist die Einigung der USA, Kanadas und Mexikos auf ein neues Freihandelsabkommen. Es ist ein Beleg dafür, dass Übereinkommen der USA mit Ihren Handelspartnern möglich sind. Zudem glauben wir, dass Einigungen mit den Handelspartnern nach den US-Zwischenwahlen im November wahrscheinlicher werden. Sich vor den Wahlen stark und kompromisslos zu präsentieren, scheint durchaus nachvollziehbar. Da aber auch die Amerikaner wissen, dass es bei Handelskriegen nur Verlierer gibt, setzen wir auf ein versöhnliches Ende der Handelsstreitigkeiten. Auf chinesischer Seite kommt ein Zurückstecken jedoch einem Gesichtsverlust der Regierung gleich und ist daher nicht zu erwarten. Es liegt also an den USA den Konflikt zu beenden, den sie begonnen haben.

Fazit

Es herrscht hohe Unsicherheit an den Kapitalmärkten und es gibt eine Vielzahl von Belastungsfaktoren, die sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen, aber bestenfalls auch wegfallen können. Wir begegnen der unvermeidlichen Unsicherheit an den Kapitalmärkten mit Vorsicht und Bescheidenheit.

An unserem Anfang des Jahres erstellten Ausblick für 2018 halten wir weiter fest und erwarten ein Jahr des Anstiegs bei Aktien, Zinsen (und damit fallende Anleihekurse), Inflation und der Volatilität, weshalb wir die Aktienquote in dem über Regionen und Sektoren breit diversifizierten Portfolios hochhalten. Dabei favorisieren wir Aktien mit etabliertem Geschäftsmodell, die durch solides Wachstumspotenzial und einer attraktiven Ausschüttungspolitik gekennzeichnet sind. Wir beobachten sehr genau die Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China und deren Entwicklung auf die globalen Kapitalmärkte. Im Vorfeld der Finanzkrise, die sich dieser Tage zum zehnten Mal jährt, hatte der Ölpreis eine deutliche Rally hingelegt und notierte bei 150 US-Dollar je Barrel. Daher verfolgen wir die Ölpreisentwicklung genau, da die Voraussetzungen für einen Ölpreisschock steigen.Die Notenbankpolitik in den USA und Ihr Fingerspitzengefühl, die in den vergangenen Jahren zugeführte Liquidität wieder zu entnehmen, gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Der Markt hat bis Ende 2019 vier weitere Leitzinserhöhungen bereits eingepreist. Sollte die Fed jedoch andeuten, die Zinsen noch schneller zu erhöhen, z.B. wegen stärker steigender Inflation, hätte dies nachteilige Auswirkungen auf die Märkte.

Mittelfristig gehen wir auch weiterhin von einem Kursanstieg des Euros aus. Denn historisch betrachtet neigt der US-Dollar zur Schwäche, wenn die USA, wie derzeit, ein Außenhandels- und zugleich ein Fiskaldefizit ausweisen. Kurzfristig scheint eine Erholung des Euro wegen der sich verschärfenden globalen Handelsbeschränkungen und der italienischen Haushaltspolitik jedoch unwahrscheinlich. Wir haben dementsprechend die Portfolien angepasst und unsere US-Dollar-Investments aufgestockt. Im Rentensegment sind wir breit diversifiziert und sind unter anderem in defensive Mischfonds und Absolute-Return-Strategien investiert, um eine positive Rendite zu erzielen. Perspektivisch beabsichtigen wir den Anteil der Mischfonds weiter zurückfahren und sich ergebende Chancen an den Rentenmärkten zu nutzen. Gold dient uns weiterhin als strategisches Investment und hat sich als Renditestütze in volatilen Marktphasen bewährt.

 

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